Beständig ist nur der Wechsel (gilt für ganz Palma): An Suredas ehemaligen Stadtpalast kann man heute unter drei Hausnummern wählen...

So wußte sie (Beatrice) zum Beispiel, daß im kleinen Empfangszimmer nur ein einziger Stuhl stand, auf dem nie eine berühmte Persönlichkeit gesessen hatte, weil er seit Menschengedenken nur drei Beine hatte. Darum stand er in der Stadtwohnung gegen die Wand gelehnt... Es war zum Beispiel ihre (Pedros Mutter, Dona Pilar) Aufgabe, dem Besuch mit einem Lächeln zu bedeuten, sich ganz vorsichtig zu setzen und zugleich bestrebt zu sein, den Schwerpunkt des natürlich herzlich willkommenen Körpers so weit wie möglich nach hinten zu legen, da der geladene Körper sonst nach vorne fallen könne, denn dem Stuhl fehle seltsamerweise ein Bein und niemand wisse, wo es hingekommen sei...

Die zweite Anstandsregel im Umgang mit den Suredas hatte ihr Pedro schon beigebracht: auf die Frage, möchte man eine Tasse Tee, dankend abzuwehren. Es seien keine heilen Tassen mehr im Hause...

Hinter ihr stand Don Juan. Er hatte eine Trompete in der Hand, und ich dachte schon..., er würde uns einen Marsch blasen... Da setzte der Grande die Tute ans Ohr und den Trichter mir an den Mund: “Bitte?” Er war taub, kein Musikant.

Don Juan näherte das Mammut-Stethoskop meiner Brust, aber das Räuspern und Spucken besorgte er vorerst selbst. Dann sagte er: “Goethe ist tot.” Der Trichter befand sich jetzt an meinen Lippen... Da ich schwieg, dachte der Taube, die Trompete sei vielleicht verstopft. Er klopfte etlichemale an den Rand, schob das Ohrstück fester in den Pelz und wiederholte die hundertjährige Tatsache, Goethe sei tot. AV Thelen: Insel

Wer sich der Bildnisse Alfons‘ XIII., des letzten Königs von Spanien, erinnert, dem brauche ich Pedro (l.) nicht weiter zu schildern: er ist dem Bourbonen wie aus dem Gesicht geschnitten. AV Thelen: Insel